Es hat lange gedauert: Weit über 1500 Blatt Papier, Notizen und Interviews mussten gesichtet, in die richtige Reihenfolge gebracht und zu einem spannenden Buch verbunden werden. Während die Testleser/innen am Werk sind, kann ich vielleicht schon klären, in welcher Form und wo diese Geschichte eines gefährlichen Lebens erscheinen wird.
Hier eine kleine Probe dessen, was die Leser/innen erwartet. Diese Szene spielt sich im August 1933 in der Dortmunder „Steinwache“ ab.
Polizeimeister Stephan stand in seinem Büro. „Ihre Mutter hat im Präsidium einen Auflauf verursacht und Ihre blutige Wäsche wie eine Fahne geschwenkt. Der Polizeipräsident will, dass Ihre Mutter Sie sieht. Sie haben sich verletzt, als Sie im Präsidium die Treppe heruntergefallen sind. Klar, ja?“
„Klar, Herr Polizeimeister.“
Meine Mutter kam durch Hof, von zwei Hilfspolizisten begleitet. Ich hörte noch, wie sie fragte: „Ist das euer Sozialismus, dass Kinder eingesperrt werden?“ Sie schob Stephan beiseite und befühlte meine blauen Flecken.
„Er ist quietschgesund, Frau Junge.“
Ein paar Wochen später kommt Heinz Junge „quietschgesund“ ins KZ Börgermoor.
Wie es mit dem Buch weitergeht, erfahrt ihr hier von Reinhard Junge.