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Lesung Reinhard Junge in Dortmund: Ewig kann’s nicht Winter sein

7 Oktober @ 19:00 - 22:00 CEST
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Buchcover „Ewiq kann‘s nicht Winter sein“

Reinhard Junge liest aus der Biografie seines Vaters, der sowohl unter den Nazis als auch unter Adenauer im Knast saß. Als Vorsitzender des Sachsenhausenkomitees hat er sich ein Leben lang für Menschenrechte und gesellschaftlichen Fortschritt eingesetzt.

»Zwei SA-Hilfspolizisten schleppten mich die Treppe hinunter. … Ich rief mir ins Gedächtnis: ›Vor der Polizei und dem bürger­lichen Gericht macht ein Jungkommunist keine Aussa­gen.‹ … Die zum Antikriegstag verteilten Zettel, mit einem Handdruckkasten erstellt, hatten den Nazis kaum Hinweise auf die Organisatoren geliefert. Ich hatte geleugnet, das Flugblatt verteilt zu haben, das hatte für den Moment gereicht. Aber jetzt war die Falle zugeschnappt.« Mit 18 wurde Heinz Junge (1914-2004) verhaftet und auf der Wache gefoltert. Im Herbst 1933 schickte man ihn ins Moor: »Im KZ kriegen sie dich schon klein!« Doch in der Illegalität baute er, nicht ›kleingekriegt‹, die KPD wieder mit auf, floh nach Amsterdam und wurde 1940 ins KZ Sachsenhausen verbracht, wo er sich dem geheimen Häftlingswiderstand anschloss. Im April 1945 wurde Heinz Junge, inzwischen im KZ Mauthausen, halb verhungert von US-Truppen befreit. Bald zog es ihn nach Dortmund zurück – um neu anzufangen. Aus Tagebuchnotizen erstellte sein Sohn Reinhard Junge, Autor zahlreicher Kriminalromane, eine ergreifende Biografie. Über ein Leben im Widerstand, das sich in Zeiten einer wiedererstarkenden Rechten als Mahnung und Warnung liest.

Die Lesung wird gefördert von: www.literaturlandwestfalen.de

lila letternlila we: Literaturland Westfalen

Veranstaltungsort

Kulturhaus Taranta Babu
Amalienstraße 33
Dortmund, NRW 44137 Germany
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